
1. November 2022
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FondsNews
Fondsnews 04.2022
1. November 2022
FondsNews
Liebe Leserinnen und Leser,
es gibt viele Sprichwörter, die Hoffnung geben. Uns gefällt das mit dem Licht am Ende des Tunnels am besten, weil es sofort ein kraftvolles Bild im Kopf entstehen lässt. Und es passt diesmal auch gut zur Situation an den Finanzmärkten. Dort wird ja immer auch die Zukunft gehandelt. Und so werden schon zarte Signale zu einer Erholung sichtbar. Wie etwa die aktuelle Erwartung, dass die Inflation ihren Scheitelpunkt überschritten hat und die Federal Reserve nur noch kleinere Zinsschritte angekündigt hat.
Auch wenn womöglich noch nicht der Tiefpunkt der Krise erreicht ist, geben die positiven Inflationsdaten aus den USA Hoffnung, dass auch in Europa die Teuerung von der Notenbankpolitik effektiv bekämpft werden kann. Damit käme ein Ende der Zinserhöhungen durch die EZB in Reichweite. Damit sollte auch der Optimismus an die Börsen zurückkommen und sich vielfältige Chancen in verschiedenen Anlageklassen bieten.
Falsch wäre in dieser Situation, wie das Kaninchen vor der Schlange zu reagieren. In Angst untätig zu verharren ist das schlechteste Rezept, möglichst unbeschadet durch unsichere Zeiten zu kommen. Es gibt ja neben Schwarz und Weiß auch noch Zwischentöne. Man kann zum Beispiel schrittweise investieren und langsam die momentan günstigen Bewertungen für sich nutzen. Einige interessante Märkte stellen wir daher in dieser Ausgabe vor.
Herzlichst
FondsbrokerNews 01-2022
PDF, 1,6 MB
Höheres Zinsniveau sorgt für Umbruch
Festverzinsliche Wertpapiere hatten es in diesem Jahr schwer. Hohe Inflation und steigende Leitzinsen drückten immer wieder auf die Kurse. Mittlerweile scheint aber ein Ende bei den Zinsschritten absehbar zu sein. Dies macht Anleihen auch für Anleger wieder interessanter, da bereits ein Großteil der zukünftigen Erhöhungen eingepreist zu sein scheint. Bei der Auswahl der richtigen Fonds gilt es im sehr breiten und vielfältigen Anleihemarkt aber genau hinzuschauen.
Das unsichere Umfeld hat seit Jahresanfang bei nahezu allen Anlageklassen für Schwankungen und Kursverlusten geführt. Obwohl Anleihen gemeinhin als eher defensives Investment gelten, bewegten sie sich in den ersten drei Quartalen 2022 fast im Einklang mit den Aktienmärkten. Auslöser waren die überraschend großen Zinsschritte sowie die Einstellung der Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank (EZB). Experten gehen aber inzwischen davon aus, dass schon ein leichter Rückgang der Inflation und Stillstand der Zinsen zu einer Trendumkehr auf dem Anleihenmarkt führen könnte.
Die „Alternativlosigkeit“ der Aktie ist fürs Erste vorbei. Aktuell werfen Zinspapiere in den USA noch deutlich mehr Rendite ab als hierzulande: Dort gibt es rund vier Prozent für zehn- und fast 4,5 Prozent für zweijährige Staatsanleihen. So viel ließ sich mit zehnjährigen US-Bonds seit elf Jahren und mit zweijährigen seit Beginn der Finanzkrise 2007 nicht mehr erzielen. Allerdings müssen Anleger in Deutschland dabei aber auch immer das Währungsrisiko berücksichtigen. Mit dem Dollar auf dem höchsten Stand seit beinahe 20 Jahren im Vergleich zum Euro, sollte dies nicht unterschätzt werden.
Es lohnt sich also, den Blick auch auf andere Regionen zu richten. Eine Beimischung von europäischen Unternehmensanleihen und Schwellenländeranleihen können hier das Dollarrisiko verringern: Während EuroAnleihen gänzlich unabhängig von einer Schwäche beim Dollar sind, können Schwellenländeranleihen sogar von dieser profitieren.
Fazit
Schaut man auf die langfristige Entwicklung, bewegen sich Anleihen auf einem historisch niedrigen Niveau – auch im Vergleich zu Aktien. Dies bedeutet aber gleichzeitig, dass bei einer Verbesserung des Marktumfelds die Erholung bei Anleihen früher einsetzen könnte als bei Aktien. Neben der Streuung auf verschiedene Regionen und Währungen, ist vor allen Dingen die Laufzeit der Anleihen (Duration) entscheidend. Solange weitere Zinserhöhungen im Raum stehen, sollte der Fokus dabei vor allem auf sogenannten Kurzläufern liegen. Bei der Auswahl der passenden Fonds helfen wir Ihnen gerne.
Megatrends sorgen für Gewinne in der „Healthcare-Branche“
Gerade in unsicheren Zeiten können „Gesundheitsaktien“ ein Stabilitätsanker für das Depot sein. Die Investition in Biotechnologie-, Pharma- und Medizintechnikunternehmen dürfte aber auch in der nächsten Erholungsphase attraktive Renditen bieten, da die “Healthcare“-Branche gleich von zwei Megatrends profitiert: Demografischer Wandel und Digitalisierung. Für eine breitere Diversifikation können Gesundheitsaktien eine geeignete Beimischung sein.
Der Ukraine-Krieg, hohe Inflation und steigende Zinssätze lässt Anleger nach einem sicheren Hafen suchen. Hier spielen Gesundheitsaktien ihre Stärken aus: Die Nachfrage nach Medikamenten oder Medizintechnik ist relativ unabhängig von der wirtschaftlichen Konjunktur und die Ausgaben werden in der Regel von Versicherungen übernommen. Die hohen Gewinnspannen des Sektors schützen zudem die Erträge vor den Auswirkungen der Geldentwertung. In der Vergangenheit haben sich Pharmaaktien daher als krisenresistent gezeigt – egal ob in der Finanzkrise 2008/2009 oder zum Höhepunkt der Coronapandemie im März 2020. Gleiches gilt für das erste Halbjahr 2022, in dem der Biotechnologiesektor besser abschnitt als der breite Aktienmarkt.
Das heißt aber nicht, dass man Aktien von Biotechnologie-, Pharma- und Medizintechnikunternehmen nur in Krisen oder einem „stagflationären“ Umfeld (Eintrübung des Wirtschaftswachstums bei gleichzeitig hoher Inflation) in das Depot holen sollte. Die stetige Alterung der Bevölkerung in den westlichen Gesellschaften und die beobachtete hohe Zahl von Zivilisationskrankheiten machen den Gesundheitssektor zu einer sehr vielversprechenden langfristigen Investition.
Nach Angaben der Weltbank wurden in der Europäischen Union im Jahr 2019 pro Kopf etwa 3.500 € für die Gesundheitsversorgung ausgegeben. Studien haben gezeigt, dass inzwischen etwa 40 Prozent aller Deutschen an einer oder mehreren chronischen Krankheiten leiden. Fast ein Drittel davon leben 20 Jahre oder länger mit ihrer Erkrankung. Diese Krankheiten müssen aufwendig behandelt werden, weshalb der Weltmarkt für verschreibungspflichtige Medikamente laut Experten zwischen bis 2026 um durchschnittlich 6,4 Prozent pro Jahr wachsen soll.
Fazit
Die staatlichen Ausgaben für die Gesundheitsforschung erhielten durch die Pandemie einen ordentlichen Schub, weil Covid-19 die Bedeutung von Innovationen im Gesundheitswesen verdeutlichte. Auf absehbare Zeit sollte der Sektor damit unabhängig von der Konjunkturentwicklung bleiben. Dafür spricht auch, dass die Alterung der Bevölkerung und steigende Gesundheitsausgaben diese Entwicklung weitertreiben – egal ob in den Industrienationen oder den Schwellenländern. Die defensiven Eigenschaften und geringe Korrelation zu anderen Branchen macht Gesundheitsaktien damit zu einem geeigneten Mittel, um im aktuellen Umfeld die Diversifikation von Anlegerportfolios zu verbessern.
Höhere Besteuerung durch geplante Neubewertung möglich
Die gute Nachricht zuerst: Noch ist nichts beschlossen und es bleibt noch Zeit zum Handeln. Dennoch schlagen Immobilienexperten bereits jetzt Alarm. Denn der jetzt gerade im Bundestag beratene Entwurf des Jahressteuergesetzes enthält Änderungen des Bewertungsgesetzes, durch die Übergabe und Vererben von Immobilien ab 2023 erheblich teurer werden könnten. Wer sich mit dem Gedanken trägt, Immobilien auf die nächste Generation zu übertragen, sollte das daher noch im alten Jahr ins Auge fassen.
Weil sich die Bundesregierung durch die Verfassungshüter in Zugzwang sieht, die aktuellen und einheitlichen Grundsätze zur Verkehrswertermittlung auch bei der Erbschaftsteuer sicherzustellen, hat sie den Gesetzentwurf direkt an den federführenden Finanzausschuss überwiesen. Bleiben die vorgesehenen Regelungen im weiteren Verlauf des Verfahrens so bestehen, treten sie zu Jahresbeginn 2023 in Kraft. Auch wenn die geltenden Freibeträge gleichbleiben: Gefahr entsteht durch eine Änderung des Bewertungsgesetzes. Angepasst werden insbesondere die Regelungen zum Ertrags- und zum Sachwertverfahren.
So sollen etwa die Bewirtschaftungskosten genauer erfasst und der Gebäudesachwert komplexer ermittelt werden. Ziel der umfangreichen Neuerungen ist es, die Bewertung des Grundbesitzes für die Erbschaft- und Schenkungsteuer an die aktuellen Verkehrswerte der Immobilien anzunähern. Das dürfte für viele geerbte oder verschenkte Wohnhäuser und Eigentumswohnungen zu einem höheren Zugriff des Fiskus führen. Besonders hart könnte es dann vermietete Objekte in begehrten Ballungsräumen treffen.
Gerade für Nachfolgeplanungen sind Immobilien von hoher Relevanz. Bei der Übergabe geht es darum, durch eine sinnvolle Gestaltung den Anfall von Schenkungs- oder Erbschaftssteuer zu vermeiden. Denn die gesetzliche Erbfolge ist für die Nachkommen gerade bei Immobilien oftmals ungünstig. Wird der Freibetrag überschritten, fallen schnell hohe Erbschafts- und Schenkungssteuern an. Die Bewertung nimmt das Finanzamt anhand des Bewertungsgesetzes vor.
Fazit
Wer entsprechende Objekte besitzt und eine zumindest teilweise Übertragung des Immobilienvermögens an die nächste Generation plant, der sollte möglichst schnell handeln. Die weiter geltenden Freibeträge sind gerade bei hochwertigen Objekten schnell ausgeschöpft und dürfen zu Lebzeiten nur alle zehn Jahre neu genutzt werden. Aber: Die Möglichkeit, in der Erbschaftsteuererklärung individuell einen geringeren Immobilienwert nachzuweisen, besteht auch weiterhin. Intensive fachkundige Beratung ist dabei unerlässlich. Wir stehen für Sie bereit!
Untätigkeit in der Krise ist für Anleger keine gute Alternative
Wie geht es 2023 weiter? Ist der Tiefpunkt der Krise erreicht? Investieren oder noch warten? Das sind Fragen, die die meisten Anleger derzeit umtreiben. Übersehen wird dabei oft, dass niedrige Kurse auch große Chancen bieten und Untätigkeit die schlechteste Alternative ist. Langfristig gesehen waren antizyklische Investitionsschritte bisher immer die beste Entscheidung in allen vergangenen Krisen.
Warum? Am Aktienmarkt geht es gemeinhin um die Zeit, die ein Anleger investiert bleibt, nicht um den Einstiegszeitpunkt. Experten raten Anlegern grundsätzlich durch Höhen und Tiefen investiert zu bleiben. Leuchtet ein, denn jedes Mal genau das richtige Timing zu finden ist selbst für ausgebuffte Broker ein Ding der Unmöglichkeit. Wer in dieser Hinsicht schon einmal Lehrgeld an der Börse zahlen musste, weiß nur allzu genau: Statt alles auf eine Karte zu setzen, sollte man schrittweise investieren.
Bewährt hat sich auch immer wieder die „Buy and Hold“-Strategie: Ein breit gestreutes Aktienportfolio über 15 Jahre oder länger einfach beizubehalten. Man kann dafür etwa in einen globalen Aktienfonds oder gleich in verschiedene Aktienfonds mit unterschiedlichen Schwerpunkten investieren. Aber auch wer Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe wie Gold mischt, macht sein Portfolio robuster gegenüber Schwankungen. Denn geht es an einem Markt nach unten, geht ein anderer vielleicht bergauf. Auf und Abs gleichen sich so aus.
Wer sich wegen des Einstiegszeitpunkts dennoch Sorgen macht, kann auch monatlich in Raten einsteigen, zum Beispiel über einen Fonds-Sparplan. Sind die Kurse bestimmter Aktien oder Fondsanteile gerade unten, kauft man günstiger ein und kann die Erholung mitnehmen. Im Ergebnis erzielt man mit einem Sparplan eine mittlere Rendite, die einen aber keine Nerven kostet.
Fazit
Wer sein Geld schrittweise anlegt, braucht nicht nur weniger Mut, sondern profitiert auch vom sogenannten „DurchschnittskostenEffekt“ oder dem „Cost-Average-Effekt“. Beispiel: Bei einem monatlichen Kapitaleinsatz kauft der Anleger bei sinkenden Kursen mehr Fondsanteile als in einem Monat mit steigenden Kursen. Dadurch erhält der Sparer auf längere Sicht die Anteile zu einem günstigen Durchschnittspreis.
Antizyklisches Investment
Technologieaktien haben in diesem Jahr zu den größten Verlierern gehört und bewegen sich inzwischen wieder auf dem Stand des Coronajahres 2020. Die gefallenen Kurse machen die Anlageklasse nun für antizyklische Anleger wieder interessant. Der Ausblick für einzelne Teilbereiche der Branche ist allerdings sehr unterschiedlich. Wir wollen daher genauer beleuchten, wo Schnäppchenjäger zugreifen sollten.
Die Bewertungen von Wachstumsaktien befinden sich aktuell auf einem historischen Tiefstand. In der Softwarebranche beispielsweise – noch vor wenigen Monaten einer der größten Profiteure der Pandemie – liegen sie unter dem Niveau aus der Zeit vor Corona. Der Rückgang ist extrem und vergleichbar mit den Verlusten während des Platzens der Dotcom-Blase und der globalen Finanzkrise.
Die größte Belastung für disruptive Technologiewerte ist die radikale Straffung der Geldpolitik in den vergangenen Monaten, mit der die Zentralbanken die Inflation eindämmen wollen. Noch vor einem Jahr rechnete die US-Notenbank Fed für das gesamte Jahr 2022 lediglich mit einer Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte auf 0,9 Prozent. Aktuell liegt der US-Leitzins schon bei 3,75 bis 4 Prozent. Gerade für Wachstumsunternehmen ist das eine enorme Belastung, da die erwarteten Gewinne oft weit in der Zukunft liegen. Legt man bei deren Einschätzung höhere Zinssätze zugrunde, verlieren sie unter ansonsten gleichen Bedingungen deutlich an Wert – einer der Hauptgründe für die derzeitige Underperformance.
Wer die günstigeren Kurse nun für Investitionen nutzen möchte, sollte überwiegend auf Unternehmen mit marktbeherrschender Position setzen. Dazu gehören aber nicht nur die Plattform- und Hardwareriesen in den USA, sondern auch Unternehmen, die in ihrer engen Marktnische einen Innovationsvorsprung erreicht haben. Besonders interessant sind aktuell Unternehmen, die mit ihren Lösungen die Digitalisierung der Industrie vorantreiben, Cloud-Anbieter und Produzenten von intelligenten Maschinen und Robotern.
Fazit
Aktienanleger sollten sich von den diesjährigen Kursrückgängen im Technologiesektor nicht abschrecken lassen. Die Zeit ist reif, die nächste Generation innovativer Technologieführer zu identifizieren, die die Industrienationen der Welt verändern und dabei ein hohes Renditepotenzial für Aktien schaffen werden.
In eigener Sache
Jetzt kann es losgehen: Das Hirschberger Bauamt hat den Weg für den Umbau der sogenannten Merkel-Mühle frei gemacht, die künftig neuer Firmensitz der Fondsbroker AG sein soll. So klebt jetzt der berühmte „rote Punkt“ an der Tür des historischen Gebäudes. „Ein neuer wegweisender Schritt in die Zukunft unseres Unternehmens“, so Vorstandsvorsitzender Thomas Sättele unisono mit seinem Vorstandskollegen Frank Gutschalk.
„Die Fondsbroker AG platzt am jetzigen Standort in der Apfelbachmühle aus allen Nähten“ begründete Thomas Sättele die Entscheidung, den unter Denkmalschutz stehenden Komplex zu erwerben. Vor den damit verbundenen Herausforderungen ist Sättele nicht bange. „Mit der Sanierung alter Bausubstanz kennen wir uns bestens aus“, verweist der Fondsbroker-Chef auf die erfolgreiche Restaurierung des jetzigen Firmensitzes. Was wohl auch die Kommunalpolitik in Hirschberg so sieht. Quer durch alle Parteien gab es Lob für die vorgelegten Baupläne. Alle Beteiligten sprachen von einem Glücksfall und einem Gewinn.
Das denkmalgeschützte Mühlenensemble umfasst eine alte Getreidemühle und eine Scheune mit Remise aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Anwesen liegt unmittelbar unterhalb der Apfelbachmühle an der Breitgasse in Hirschberg. „Es war ein sehr schmuckes Haus und soll es auch wieder werden“, verspricht Frank Gutschalk. Von Vorteil sei dabei, dass man über alte Bilder verfügt und dass die Bausubstanz der MerkelMühle besser ist als die der Apfelbachmühle.
ESG-Kriterien auch in der Krise entscheidend
Selten war das Thema nachhaltige Energieerzeugung so präsent wie aktuell. Mit Einsetzen des Kriegs in der Ukraine und Inflationssorgen, schien Nachhaltigkeit auf einmal trotzdem von nachrangiger Bedeutung. Anstelle von ESGFaktoren lag der Fokus von Regierungen auf der schnellen Sicherung von Energieressourcen – auch Fracking und Atomkraft waren dabei kein Tabu. Der Wunsch nach energetischer Unabhängigkeit und die Einhaltung von Klimazielen, zwingt Staaten aber langfristig zu großen Investitionen in erneuerbare Energien. Dies sollte die Erholung entsprechender Aktien noch befeuern. Nachhaltigkeit ist aber natürlich noch viel mehr als nur erneuerbare Energie.
Wie groß die Bedeutung der nachhaltigen Energieerzeugung künftig sein wird, zeigt der kürzlich vom US-Senat verabschiedete „US Inflation Reduction Act“. Die USA wollen mehr als 300 Milliarden US-Dollar in die Energie- und Klimareform investieren – die größte Investition in saubere Energie in der Geschichte der USA auf Bundesebene. Für Anleger bedeutet dies eine ganze Reihe interessanter Anlagemöglichkeiten in zahlreichen Sektoren. Allein der Bereich der Energiewende umfasst eine Vielzahl von Branchen: Von Energieeffizienz über intelligente Netze bis hin zu Elektrofahrzeugen und alternativen Transportmitteln. Hier gilt es im Einzelfall zu entscheiden und die aktuellen Bewertungen bei der Auswahl zu berücksichtigen.
Zu Unrecht übersehen werden aus unserer Sicht die Bereiche Wasserversorgung und Abfallmanagement. Die zunehmende Urbanisierung sorgt hier für eine krisenunabhängige Nachfrage nach einem Ausbau der Infrastruktur. Insgesamt wird der weltweite Wasserverbrauch bis 2050 um rund 55 % steigen. Auch aufgrund des stark steigenden Verbrauchs in der Industrie. Aber nicht nur neue Infrastruktur muss geschaffen, sondern in den Industrienationen auch ein Großteil der Anlagen erneuert werden. Die Verschwendung von Trinkwasser durch korrodierte Leitungen und andere Defekte erreicht in den USA jährlich etwa 8 Billionen Liter oder mehr als 15 Prozent des gesamten Trinkwasserverbrauchs. Investitionen sind hier dringend notwendig.
Fazit
Gerade innovative Wachstumsunternehmen hatten es aufgrund der steigenden Zinsen in diesem Jahr schwer – auch viele Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit. Treiber von Trends, wie der erneuerbaren Energie, haben sich in 2022 aber sogar verstärkt. Günstige Bewertungen und Unterstützung aus der Politik sollten hier zu einer überfälligen Erholung beitragen. Abseits des Themas Energieerzeugung gibt es aber noch weitere interessante Themenbereiche, die noch etwas unter dem Radar fliegen und gerade für langfristige Anleger relevant sind.