Fondsnews 01.2022


Liebe Leserinnen und Leser,

zum Start des neuen Jahres blicken wir gerne erstmal auf die letzten zwölf Monate zurück. Trotz aller Sorgen, war 2021 ein äußerst gutes Jahr für Aktien und Sachwerte. Die Erholung von der Corona-Krise hat sich fortgesetzt. Das Wachstum konnte weltweit zulegen, aber auch die Inflation. Wichtiger als der Blick in den Rückspiegel ist für uns aber der Ausblick auf 2022!

Was ist also nach zwei Jahren zu erwarten, in denen ein Thema alles überlagert hat? Wir haben uns vorgenommen, die Pandemie nicht mehr in den Mittelpunkt unserer Kommunikation zu stellen. Wir schauen nach vorne und sehen starkes globales Wachstum, angeheizt vor allem durch den Konsum, steigende Investitionen und den wieder anziehenden Welthandel. Dies werden langfristig auch die Börsen widerspiegeln – allen kurzfristigen Schwankungen zum Trotz. Denn mit der aktuell hohen Inflation bleibt ein Stück Ungewissheit.

In unserer kleinen Welt rund um die ApfelbachMühle haben wir dagegen wieder eine Bestätigung erhalten, dass wir mit unserer Anlagephilosophie auf dem richtigen Weg sind. Zwei unserer Berater konnten sich beim Wettbewerb eines renommierten Fachmagazins unter den 400 Teilnehmern Platz drei und vier sichern. Umso beachtlicher ist dieser Erfolg, weil sie nicht nur die Rendite im Auge hatten, sondern immer mit überschaubarem Risiko investierten.

Apropos Investition: Weil unser geschäftlicher Erfolg auch Raum braucht, haben wir direkt unterhalb unseres Firmengeländes ein Anwesen – ebenfalls eine alte Mühle – erworben. Nach Renovierung wird sie künftig Hauptsitz der Fondsbroker AG sein. Darüber bald mehr.

Viel Spaß bei der Lektüre!
Herzlichst Ihre


Anleger müssen steigende Zinsen nicht fürchten

Kein großer Knall zu erwarten

Globale Zinswende – was heißt das für Anleger? Muss jetzt hektisch das Depot umgeschichtet werden? Dazu ist aktuell noch kein Anlass. Da sich die geldpolitische Wende schon seit längerem abzeichnet, sind die wenigsten Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt worden. Dennoch ist es weiter wichtig, die weltweiten Unterschiede bei der Zinsentwicklung genau zu beobachten.

So viel steht fest: Die amerikanische Notenbank will ihre Geldpolitik weiter straffen und ab März netto keine Anleihen mehr kaufen. Für 2022 sind nun sogar bis zu fünf Zinserhöhungen vorstellbar. Im Vorfeld der Entscheidung waren die Anleihemärkte teilweise stark unter Druck geraten. Nun also herrscht Klarheit über den Kurs der weltweit wichtigsten Notenbank – und offenbar Erleichterung.

Was Anleger im Blick haben sollten: Die Ökonomie jenseits des Atlantiks präsentiert sich ungeachtet der Zinspolitik nach wie vor äußerst stabil und hat hohes Nachholpotenzial. Die aktuellen Daten vom Arbeitsmarkt stimmen insofern positiv, als im Dezember die Arbeitslosenquote stärker als erwartet von 4,2 auf 3,9 Prozent fiel. Der Einkaufsmanagerindex „ISM PMI Manufacturing“, ein wichtiger Indikator für die Stimmung in der US-Industrie, bewegt sich immer noch auf einem stabilen Niveau. Zudem ist das USWirtschaftswachstum nach wie vor nicht zu unterschätzen.

Darüber hinaus gibt es Märkte, in denen die Zinsen kein so großes Thema wie für die US-Börse sind. Da wäre in erster Linie China zu nennen, das nach einem schwachen Börsenjahr größeres Nachholpotenzial hat. Aber auch Europa sollte eine durchaus hohe Gewichtung in den Portfolios haben. Zum einen hat die Europäische Zentralbank (EZB) schon deutlich gemacht hat, dass die Zinswende noch auf sich warten lassen dürfte, zum anderen ist die Bewertung des wichtigen EU-Index EuroStoxx50 sehr moderat. Neben Investments in Europa oder möglicherweise auch in China, sollten Anleger für 2022 Japan auf dem Schirm haben.

Fazit

Nachdem viele Anleger schon im Vorjahr unruhig einer Zinswende entgegenblickten, bleibt auch in diesem Jahr der große Knall am Kapitalmarkt aus. Zwar ist ein Ende der ultralockeren Geldpolitik in Sicht, aber die Wende wird nicht über Nacht kommen. Eine Staatsverschuldung in Rekordhöhe begrenzt die Pläne von EZB und anderer Notenbanken. Deren Geldpolitik kann aufgrund der bisherigen Null- und Negativzinsen nur mit einer beträchtlichen Verzögerung wirken, so dass die ersten Schritte der Straffung so gut wie keine sofortigen Folgen haben sollten.


Auf dem Weg zum Erfolg lieber die Risiken im Auge behalten

„Müssen nicht immer die Besten sein“

Seit mittlerweile einem Jahrzehnt befinden sich die Zinsen in Europa auf niedrigstem Niveau. Dies hat die Welt für Anleger komplexer gemacht und erfordert neue Investitionsstrategien. Für Thomas Sättele und Frank Gutschalk kommt es immer darauf an, mit wieviel Risiko Erfolg zustande kommt. Im Gespräch mit der FondsNews-Redaktion schauen die beiden Vorstände der Fondsbroker AG auf das Jahr 2021 zurück und wagen einen Ausblick auf die nähere Zukunft.

2021 war ein echtes Bilderbuchjahr für die Börsen. Geht das so weiter oder müssen wir mit einer Abwärtsbewegung rechnen? SÄTTELE: Das kommt im Wesentlichen darauf an, wie sich die Zinsen entwickeln. Ich gehe generell von einem weiterhin sehr moderaten Zinsumfeld aus. Zu starke Erhöhungen lässt die Überschuldung der Welt gar nicht zu. Meine Panik hält sich also in Grenzen. Aber: Wir haben eine neue Sachlichkeit.

Die jüngsten Kurseinbrüche werden mit Zinssorgen und dem UkraineKonflikt begründet. Sehen Sie das auch so? GUTSCHALK: Geopolitische Krisen wie die in der Ukraine sind für die Märkte schwer zu fassen. Hoffen wir, dass die Verantwortlichen klug genug sind, die Lage zu deeskalieren. Schwerer wiegt die Angst vor einer Zinswende. Die expansive Geldpolitik treibt seit Ende 2008 den Aufschwung am Aktienmarkt voran. Im Umkehrschluss führt das jetzt dazu, dass die Märkte auf die Spekulation reagieren, es könnte zu einer Zinswende kommen.

Stichwort Zinswende. Dass derzeit viel darüber diskutiert wird, hängt ja auch mit der hohen Inflationsrate zusammen. Welche Entwicklung erwartet die Fondsbroker AG hier? GUTSCHALK: Die kurze Antwort lautet: Wir gehen die nächsten zehn Jahre von einer durchschnittlichen Inflation eher oberhalb der derzeitigen Prognosen der EZB aus. Etwas länger ist die Begründung. Für eine dauerhaft höhere Inflation müssten die Warenpreise weiter steigen. Zwar hört man derzeit viel über die De-Globalisierung, aber die Daten deuten auf einen Stillstand und nicht auf eine Umkehr hin. Auch AUF DEM WEG ZUM ERFOLG LIEBER DIE RISIKEN IM AUGE BEHALTEN „Müssen nicht immer die Besten sein“ das spricht für den Übergang zurück zu geringerer Inflation. Unter Berücksichtigung weiterer Indikatoren ist insgesamt davon auszugehen, dass der Inflationsdruck in einigen Quartalen nachlässt und sich der Wert in den nächsten Jahren den EZB-Erwartungen annähert.

Damit beschreiben Sie ein eher optimistisches Szenario. Pessimistische Markteilnehmer dagegen sehen schon den nächsten Crash. Wie werden sich Ihrer Meinung nach die Aktienmärkte in den kommenden Monaten entwickeln? SÄTTELE: Wir haben noch nie auf Crash-Propheten gehört, egal wie namhaft sie waren. Solche Vorhersagen sind eigentlich unseriös: Niemand kann wirklich vorhersehen, wie sich der Markt entwickeln wird. Statt in die Glaskugel zu schauen, verlassen wir uns lieber auf unsere Erfahrung. Die Blasen der Vergangenheit, ihre Entstehung und ihre Folgen sind uns noch gut im Gedächtnis.

Was bedeutet das konkret? SÄTTELE: Die Historie der Krisen zeigt, dass Diversifikation der wichtigste Grundsatz in der Kapitalanlage ist. Weder die Dotcom-Blase, die Finanzkrise noch die Covid-Pandemie haben in den Depots unserer Kunden dramatische Einschläge hinterlassen. Demut und Diversifikation sind also die entscheidenden Faktoren.

Dass Ihre Diversifikation seit Jahren erfolgreich ist, zeigt auch der gerade beendete Wettbewerb „Finanzberater 2022“ der renommierten Fachzeitschrift „Euro am Sonntag. Glückwunsch zu Platz drei und vier. Traurig, nicht ganz oben zu stehen? SÄTTELE: Ganz und gar nicht. Bei insgesamt 400 Teilnehmern bundesweit gleich zwei unserer Berater unter den ersten fünf zu sehen, erfüllt uns vielmehr mit Stolz. Außerdem geht es uns auch immer um das „Wie“. Als Honorarberater stellen wir grundsätzlich die Erfüllung der Ziele unserer Mandanten in den Vordergrund. Daher ist es ein wesentlicher Teil unserer Arbeit, das Chance/Risiko-Profil unserer Mandanten zu erarbeiten und langfristig in eine professionelle Allokationsstrategie umzusetzen. Es geht dabei selten rein um Performance. Deshalb müssen wir nicht die Besten in einem Wettbewerb sein, sondern die Besten für unsere Kunden.


Gegenüber ETF auch langfristig besser

Punktsieg für Topmanager

Die Corona-Krise und mit ihr die gewaltigen Kursschwankungen haben einen Nachteil von börsengehandelten Indexfonds (ETF) deutlich gemacht: Das fehlende Risikomanagement und die Möglichkeit rascher Anpassungen in Abschwungphasen. Auch wenn einige ETFs einen Teil des Rückstands wieder aufholen konnten, zeigt eine neue Studie der Ratingagentur Scope, dass Manager mit guter Bewertung auch langfristig den Index hinter sich lassen konnten.

Mit diesem Ergebnis können aktiv gemanagte Fonds, die wegen ihrer teils hohen Gebühren unter Rechtfertigungsdruck stehen, einen Punktsieg gegen passive Anlageprodukte erringen – zumindest einige. Fonds, die eine hervorragende Leistung erbracht haben und entsprechend gut bewertet sind, dürften der Auswertung zufolge eine höhere Chance haben, auch künftig eine Outperformance zu generieren.

Hinzu kommen die häufig kritisierten Klumpenrisiken, die auch vermeintlich breit diversifizierte „Markt-Indizes“ aufweisen. Das prominenteste Beispiel: Auf dem MSCI World mag zwar „Welt“ draufstehen, er besteht aber zu mehr als zwei Dritteln aus US-Aktien. Allein das halbe Dutzend der Tech-Riesen rund um Apple, Amazon und Tesla macht fast ein Fünftel der Marktkapitalisierung aus. Wer einen entsprechenden ETF kauft, muss also sehr genau wissen, in was er eigentlich investieren will. Sprich: Er trifft eine aktive Anlageentscheidung. Mit passivem Investieren hat das wenig zu tun.

Fazit

Börsengehandelte Indexfonds haben in effizienten oder kleinen Märkten wohl ihre Existenzberechtigung, da dort nur relativ geringe Mehrerträge von aktiven Managern erzielt werden können. Die Corona-Krise und mit ihr die gewaltigen Kursschwankungen haben einen Nachteil von börsengehandelten Indexfonds (ETF) deutlich gemacht: Das fehlende Risikomanagement und die Möglichkeit rascher Anpassungen in Abschwungphasen. Auch wenn einige ETFs einen Teil des Rückstands wieder aufholen konnten, zeigt eine neue Studie der Ratingagentur Scope, dass Manager mit guter Bewertung auch langfristig den Index hinter sich lassen konnten. meisten Fällen finden sich aber genug Fondsmanager, die in der Lage sind, den Markt zu schlagen. Die Studie zeigt, dass einige Manager dies auch über längere Zeiträume schaffen. Bei der Suche nach diesen Fondsmanagern hilft uns unser erprobtes SMART-Modell, mit dem wir neben der historischen Entwicklung auch sehr genau die Strategie, Risikofaktoren, Transparenz und Nachhaltigkeit der Fonds analysieren. Auf Anfrage können wir Ihnen auch gerne die beschriebene Studie zukommen lassen.


Biotechnologie- und Gesundheitsaktien mit gutem Ausblick

Gesunde Gewinne

In den letzten Monaten fanden sich Biotechnologie- und Gesundheitsaktien in einem schwierigen Umfeld wieder. Die Reduzierung von planbaren Operationen und Überlastung der Zulassungsstellen drückte zwischenzeitlich auf die Unternehmenszahlen. Mit einer Entspannung in der Corona-Pandemie sollten betroffene Unternehmen aber umgekehrt besonders profitieren.

Seit Beginn der Pandemie richtete sich der Anlegerfokus im Bereich Gesundheit insbesondere auf Pharmafirmen, die an der Entwicklung neuer Impfstoffe arbeiteten oder anderweitig an der Bekämpfung Coronas beteiligt waren. Andere Unternehmen aus dem Bereich Biotechnologie und insbesondere der Medizintechnik, flogen dabei unter dem Radar, obwohl sie weiterhin stabile Ergebnisse liefern konnten. Mit den gesunkenen Bewertungen zum Jahresende 2021 sehen Experten daher noch Erholungspotential.

Die langfristigen Wachstumstreiber und demografischen Trends sind mehr denn je intakt. Im Bereich der Medizintechnik entstehen neue Verfahren zur Diabetes-Therapie, minimalinvasiver Herzklappenersatz und -reparatur, Neurostimulation sowie Operationsrobotik. Im Zuge der Covid-19-Pandemie ist die Diagnostik ebenfalls in den Blickpunkt gerückt. Der Zusammenhang zwischen Corona und dem Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns wurde etwa nicht von Wissenschaftlern, sondern von Computern entdeckt, die gigantische Datenmengen auswerteten. Auch bei der Diagnose von Brustkrebs kann die KI inzwischen mit erfahrenen Radiologen mithalten.

Diese Vorteile werden auch von Regierungen erkannt, die sich einer alternden Bevölkerung gegenübersehen. Großbritannien stellt beispielsweise dem staatlichen Gesundheitssystem NHS in diesem Jahr 248 Mio. britische Pfund für Investitionen in Technologie für Diagnosetests, Checks und Scans zur Verfügung.

Fazit

Die Probleme, welche zuletzt auf den Kursen lasteten, sollten im Verlauf des Jahres an Relevanz verlieren. Die global wachsende Mittelschicht und zunehmende Alterung der Weltbevölkerung machen Gesundheit zu einem der großen Trends des aktuellen Jahrzehnts. Bei der Auswahl der richtigen Anlagezielen gilt es auf eine breite Streuung zwischen forschungsstarken Marktführern und innovative Wachstumsunternehmen zu achten.


Japanische Aktien

Das japanische Comeback

Umsätze und Gewinne japanischer Unternehmen haben sich in den letzten Jahren deutlich besser entwickelt als in den USA und Europa. In den großen Aktienindizes „Topix“ oder „Nikkei“ hat sich diese Entwicklung leider kaum niedergeschlagen. Während Europa und USA unter der hohen Inflation ächzen, liegt diese in Japan lediglich bei 1,1 Prozent. Ist die Inselnation damit die am stärksten unterschätzte Volkswirtschaft der Welt?

Himmelhohe Staatsverschuldung, starke Überalterung der Gesellschaft und unberechenbare Naturgewalten: Das ist, was vielen Investoren zu Japan einfällt. Dabei lassen die meisten jedoch die zweifellos immense Innovationskraft Nippons außer Acht, die die Wirtschaft des Landes immer wieder befeuert.

Für 2022 sehen Asienexperten weitere Gründe für Kursanstiege. Insbesondere in drei Punkten will sich die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nach vorne entwickeln: In der Finanzund Coronapolitik, einer Börsenreform und im Exportbereich. So hat der japanische Premierminister Fumio Kishida zuletzt etwa ein Steuerpaket zur Unterstützung einkommensschwacher Haushalte und junger Menschen in seinem Land genehmigt, um die Wirtschaft anzutreiben. Außerdem will die Regierung der Wasserstoff-Technologie zum Durchbruch verhelfen. In Zusammenarbeit mit der Industrie soll die technologische Innovation vorangetrieben und die Anbieter von Brennstoffzellen- oder Batterietechnik mit öffentlichen Zuschüssen gefördert werden.

Eine besonders wichtige Rolle für die japanische Wirtschaft wird laut den Experten dieses Jahr das Exportgeschäft spielen. Als besonders positiv könne man die starke Nachfrage aus den USA werten. Diese sollte auch durch die vergleichsweise günstige Bewertung des japanischen Yen zum US-Dollar stabil bleiben. Eine Zinsanhebung ist jedenfalls für dieses Jahr noch nicht vorgesehen. Wieso auch? Die Inflation liegt weiterhin auf niedrigem Niveau.

Fazit

Attraktive Bewertungen, niedrige Zinsen, niedrige Inflation, Konjunkturprogramme und stabiler Export: Aktuell spricht so einiges für eine Erholung der japanischen Aktienmärkte und macht ihn für Anleger wieder interessant. Schon aus Gründen der Diversifikation sollte man in Asien daher nicht nur auf die Schwellenländer der Region achten, sondern auch auf die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Das japanische Comeback könnte sich auszahlen.


Studie zum Verhalten von Privatanlegern

Honorarmodell schafft Vertrauen und Rendite

Wie ändert sich das Verhalten von Anlegern, wenn die Beratung anstatt durch Provisionen mit einer pauschalen Gebühr abgegolten wird? Prof. Dr. Andreas Hackethal, Professor für Finanzen an der Frankfurter Goethe Universität ist dieser Frage wissenschaftlich nachgegangen. Ergebnis: Das Honorarmodell schafft größeres Vertrauen zwischen Privatanleger und Berater. Und es gibt einen ebenso bemerkenswerten wie angenehmen Nebeneffekt: Die professionelle Betreuung kann die Erträge deutlich verbessern.

Dank digitaler Angebote war eine Anlage am Kapitalmarkt für Privatanleger noch nie so leicht zugänglich. Einfacher ist die Geldanlage dadurch aber nicht geworden. Denn die Märkte sind nach wie vor komplex, oft nervenaufreibend, und die Gelegenheit zum Zocken allzu verführerisch. „Anleger machen Fehler, die viel Rendite und zuweilen auch Kapital kosten“, sagt Prof. Dr. Andreas Hackethal. In einer Studie hat er untersucht, welche Anlagefehler am teuersten sind. Das Ergebnis: zu viele Transaktionen, zu wenig Risikostreuung und ein Fokus auf kleine, illiquide Aktien.

Mehr Kommunikation zwischen Anleger und Berater

Dies ändert sich anscheinend grundlegend, wenn die Beratung anstatt durch Provisionen mit einer pauschalen Gebühr abgegolten wird und Provisionen an den Kunden zurückfließen. Warum? Kunden sprachen der Studie zufolge nach dem Wechsel zu einem honorarbasierten Modell fast viermal so häufig mit ihrem Berater und hielten sich häufiger an dessen Rat. Das Honorarmodell sorgt offenbar für größeres Vertrauen, so das Hauptergebnis der wissenschaftlichen Betrachtung.

Dass die Verhaltensänderung zudem finanzielle Früchte tragen kann, ist ein weiteres Ergebnis der Studie. Werden durch Vermittlung wichtiger Anlageprinzipien die genannten Fehler vermieden, ist das bezahlte Honorar schnell wieder ausgeglichen. Laut Hackethal verlieren Privatanleger im Schnitt vier Prozent pro Jahr an risikobereinigter Rendite aufgrund von Anlagefehlern.

Fazit

Honorarberatung ist ein wichtiger Faktor dafür, dass private Anleger gute Ergebnisse erzielen. Zudem hilft dieses Vergütungsmodell dabei, Vertrauen zwischen Berater und Anleger aufzubauen, vor allem, weil eine Beratung auf Honorarbasis als qualitätvoller wahrgenommen wird.

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