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Neues Jahr, bessere Chancen

Um die Inflation in den Griff zu kriegen, erhöhten Notenbanken die Leitzinsen kräftig. Damit stiegen die Renditen von festverzinslichen Wertpapieren auf ein lange nicht mehr gekanntes Niveau. Gerade Anleihen mit kurzen Laufzeiten und Unternehmensanleihen mit Top-Rating stehen derzeit im Fokus.

Aus unserer Sicht könnte sich 2022 nach dem großen Ausverkauf als Übergangsjahr in eine Phase erhöhter Stabilität am Anleihemarkt erweisen – und 2023 wieder interessantere Anlagemöglichkeiten bieten. Das heißt aber nicht, dass es nicht noch einmal zu Schwankungen kommen kann, wenn die Inflation noch einmal überraschend ansteigt und die Notenbanken ihre Leitzinsen auf immer neue Höchststände heben. Um dieses Risiko im Portfolio zu verringern, sollte auf sogenannte „Kurzläufer“ gesetzt werden. Damit sind Zinspapiere mit eher geringeren Laufzeiten von bis zu vier Jahren gemeint. Aufgrund der relativ kurzen Bindung an einen Zins, sind die Schwankungen der Anleihen relativ gering und werden auch kaum von der Notenbankpolitik beeinflusst.

Anleihen dürften 2023 auch wieder ihre traditionelle Rolle als Diversifizierung im Depot einnehmen und damit die Volatilität der Börsen abfedern. Dabei favorisieren Fondsmanager vor allem Unternehmensanleihen im sogenannten „Investment Grade“-Bereich – also Anleihen mit Top-Rating, deren Ausfallrisiko als eher gering eingeschätzt werden. Bei etwas stärker schwankenden Bonds, sogenannten High-Yields, sollten Anleger indes (noch) vorsichtiger bleiben.

Auch wenn es im Vergleich zu 2022 zu einer spürbaren Entspannung an den Rentenmärkten kommen dürfte: Ein aktives Management des Rentenportfolios bleibt 2023 oberstes Gebot. Dennoch stehen die Chancen für Investoren im neuen Jahr nicht schlecht. Weil Anleihen nach den Zinserhöhungen der Notenbanken wieder Rendite abwerfen, sind Aktien nicht mehr alternativlos. Um die Abhängigkeit vom Dollar möglichst gering zu halten, sollten Anleger einen Schwerpunkt bei europäischen Anleihen legen. Wer auch das Risiko von überraschenden Zinserhöhungen scheut, sollte auf kurze Laufzeiten achten.

 

Abbildung: Goumbik/pixabay.com

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