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Anleihen werden wieder interessanter

Festverzinsliche Wertpapiere hatten es in diesem Jahr schwer. Hohe Inflation und steigende Leitzinsen drückten immer wieder auf die Kurse. Mittlerweile scheint aber ein Ende bei den Zinsschritten absehbar zu sein. Dies macht Anleihen auch für Anleger wieder interessanter, da bereits ein Großteil der zukünftigen Erhöhungen eingepreist zu sein scheint. Bei der Auswahl der richtigen Fonds gilt es im sehr breiten und vielfältigen Anleihemarkt aber genau hinzuschauen.

Das unsichere Umfeld hat seit Jahresanfang bei nahezu allen Anlageklassen für Schwankungen und Kursverlusten geführt. Obwohl Anleihen gemeinhin als eher defensives Investment gelten, bewegten sie sich in den ersten drei Quartalen 2022 fast im Einklang mit den Aktienmärkten. Auslöser waren die überraschend großen Zinsschritte sowie die Einstellung der Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank (EZB). Experten gehen aber inzwischen davon aus, dass schon ein leichter Rückgang der Inflation und Stillstand der Zinsen zu einer Trendumkehr auf dem Anleihemarkt führen könnte.

Die „Alternativlosigkeit“ der Aktie ist fürs Erste vorbei. Aktuell werfen Zinspapiere in den USA noch deutlich mehr Rendite ab als hierzulande: Dort gibt es rund vier Prozent für zehn- und fast 4,5 Prozent für zweijährige Staatsanleihen. So viel ließ sich mit zehnjährigen US-Bonds seit elf Jahren und mit zweijährigen seit Beginn der Finanzkrise 2007 nicht mehr holen. Allerdings müssen Anleger in Deutschland dabei aber auch immer das Währungsrisiko berücksichtigen. Mit dem Dollar auf dem höchsten Stand seit beinahe 20 Jahren im Vergleich zum Euro, sollte dies nicht unterschätzt werden.

Es lohnt sich also den Blick auch auf andere Regionen zu richten. Eine Beimischung von europäischen Unternehmensanleihen und Schwellenländeranleihen können hier das Dollarrisiko verringern: Während Euro-Anleihen gänzlich unabhängig von einer Schwäche beim Dollar sind, können Schwellenländeranleihen sogar von dieser profitieren.

Fazit: Schaut man auf die langfristige Entwicklung, bewegen sich Anleihen auf einem historisch niedrigen Niveau – auch im Vergleich zu Aktien. Dies bedeutet aber gleichzeitig, dass bei einer Verbesserung des Marktumfelds die Erholung bei Anleihen früher einsetzen könnte als bei Aktien. Neben der Streuung auf verschiedene Regionen und Währungen, ist vor allen Dingen die Laufzeit der Anleihen (Duration) entscheidend. Solange weitere Zinserhöhungen im Raum stehen, sollte der Fokus dabei vor allem auf sogenannten Kurzläufern liegen. Bei der Auswahl der passenden Fonds helfen wir Ihnen gerne.

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